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Angebot

PMS

Das VCS Mobilitätskonzept Schule (MKS) ist ein partizipatives Angebot für Gemeinden und Schulen, die ihre Schulwege auf Stufe Kindergarten und Primarschule analysieren und gezielt optimieren wollen. Der VCS liefert der Gemeinde ein breit abgestütztes Instrument, welches ihr erlaubt, die Schulwegsicherheit nachhaltig zu erhöhen – vielfach mit einfachen Mitteln.

Ausserdem kann ein MKS dazu dienen, die Fragestellung auf die Bedürfnisse der verletzlichsten Verkehrsteilnehmer im gesamten Gemeindegebiet auszuweiten (nebst Kindern beispielsweise auch Senioren).

Die Erarbeitung eines MKS dauert in der Regel 9-12 Monate.

Stärken des VCS Mobilitätskonzepts Schule

  • Verleiht Kindern, Eltern und Schulpartnern eine Stimme
  • Generiert hohe Umfrage-Rücklaufquoten
  • Gibt eine detaillierte Übersicht über die zurückgelegten Schulwege
  • Zeigt das Mobilitätsverhalten der Kinder auf
  • Gibt konkrete Empfehlungen zur Umsetzung ab
  • Optimiert die Sicherheit und Autonomie der Kinder

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Mit dem Erarbeiten eines MKS lässt sich nicht nur die Schulwegsicherheit erhöhen, auch Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität profitieren davon.


Vekehrssicherheit

Laut dem « Sinus 2021 » Bericht der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ist die Anzahl unter 14-jähriger Kinder, die bei einem Strassenverkehrsunfall schwere Verletzungen erlitten, zwischen 2010 und 2020 stark gesunken (–37 %). Trotz diesem Rückgang steht die Schweiz nur im dritten Viertel der europäischen Rangliste in Sachen Sicherheit der Kinder im Strassenverkehr; verglichen mit andern Verkehrsteilnehmern erleiden sie viele Unfälle. Besser klassiert ist die Schweiz bei der Sicherheit im Strassenverkehr der 25- bis 64-Jährigen (Analysen von 2015 und 2019).

Bei Kindern ereignen sich schwere Unfälle hauptsächlich dann, wenn sie zu Fuss unterwegs sind. Mehr als ein Drittel dieser Unfälle geschehen auf dem Schulweg. Die Unfallprävention muss der Verletzlichkeit dieser speziellen Gruppe deshalb ein besonderes Augenmerk schenken.

Die Durchführung eines MKS ermöglicht es,  das Sicherheitsempfinden abzubilden und Verkehrssicherheitsdefizite zu identifizieren und beseitigen.

Laut einem vom ASTRA 2019 vorgelegten Bericht ist die Anzahl sogenannter Elterntaxis seit 1994 gestiegen. Solche Bring- und Holfahrten nehmen den Kindern die Möglichkeit, sich die nötige Verkehrskompetenz anzueignen und soziale Kontakte zu pflegen. Weiter gefährdet der durch die Elterntaxis verursachte Mehrverkehr rund um die Kindergarten- und Schulstandorte sowie gefährliche Fahr- und Wendemanöver die Kinder, die sich auf dem Schulweg befinden.


Umwelt

Ähnlich wie beim Verkehrssicherheitsaspekt haben Elterntaxis und das Verkehrsgeschehen rund um die Kindergärten und Schulhäuser direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, das Klima und die Lebensqualität der Anwohner.

Dank einem MKS kann man einer doppelten Herausforderungen die Stirn bieten und zugleich die Verkehrssicherheit und die Umweltqualität erhöhen. Beim Einfluss des motorisierten Verkehrs rund um die Kindergärten und Schulhäuser anzusetzen, ermöglicht es, neue Gestaltungs- und Nutzungsansätze zu entwickeln, die der Natur und der Biodiversität förderlich sind und aktiv zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.


Lebensqualität

Der Schulweg spielt eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes. Es ist deshalb ganz wichtig, diesen sorgfältig zu planen und  die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Der Raum zwischen zu Hause und dem Kindergarten oder der Schule bietet Gelegenheit, sich mit der Umwelt zu befassen und sich mit Geschwistern oder unter Schulkameraden auszutauschen.

Werden die Bedürfnisse der schwächsten Verkehrsteilnehmenden bei der Gestaltung berücksichtigt, profitiert die gesamte Bevölkerung von einer verbesserten Verkehrssicherheit. Die Umsetzung der Empfehlungen eines MKS gibt Gelegenheit, Räume für alle möglichen Aktivitäten zurückzuerobern, und setzt einen Dialog zwischen Behörden, Fachleuten und der Bevölkerung in Gang.


Gesundheit

Laut WHO ist die Luftverschmutzung zusammen mit dem Klimawandel eine der wichtigsten Umweltgefahren für die Gesundheit. Die mehrheitlich vom Strassenverkehr verursachten Luftschadstoffe übersteigen gemäss den Messungen von 2020 die Grenzwerte bisweilen bei Weitem. Die Luftqualität rund um die Kindergarten- und Schulanlagen bildet hier leider keine Ausnahme.

Eine der Zielsetzungen der MKS ist es, Kinder und Eltern mit einer sicheren und attraktiven Verkehrsraumgestaltung darin zu bestärken, sich aktiv fortzubewegen (zu Fuss, Velo etc.), nicht zuletzt im Hinblick auf die Senkung der Luftschadstoffe.

Steigt der Anteil aktiver Fortbewegung bereits ab dem Kleinkindalter, trägt dies zur Vermeidung zahlreicher Krankheiten aufgrund mangelnder Bewegung bei (Übergewicht, Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes usw.). Die von der WHO erfasste Palette von Vorteilen körperlicher Aktivität ist insbesondere bei Kindern sehr breit: Verbesserung des Denk-, Lern- und Urteilsvermögens, Gewährleisten eines gesunden Wachstums, Fördern des allgemeinen Wohlbefindens und Abnahme von Angst. Trotzdem stellt die Gesundheitsförderung Schweiz fest, dass sich Schweizer Kinder und Jugendliche deutlich weniger bewegen als der europäische Durchschnitt. Wird dankeines MKS die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg erhöht, lassen sich Eltern und Kinder zu körperlicher Betätigung im Alltag motivieren, die nicht bloss ihrem eigenen körperlichen und seelischen Wohlbefinden zuträglich ist, sondern auch dem Klima.

Mobilitätsumfrage

Eltern, Kinder und Lehrpersonen werden mittels Umfrage zur aktuellen Schulwegsituation befragt. Die Teilnehmenden geben unter anderem Auskunft über die Transportmittelwahl, die Dauer und den Verlauf des Schulwegs sowie potentielle Gefahrenstellen. Die unterschiedlichen Sichtweisen von Eltern, Kinder und Lehrpersonen zeigen ein differenziertes Bild der Schulwegsituation auf.


Mobilitätsbilanz

Die in der Umfrage gesammelten Informationen werden analysiert und liefern quantifizierte Daten zu den Schulwegen. Diese werden für den Auftraggeber in einem Bericht aufbereitet. Das Kartenmaterial hält die Schülerströme und die gemeldeten Gefahrenstellen fest.


Begehung und Empfehlungen

Auf Basis der Begehung vor Ort erarbeitet der VCS konkrete Empfehlungen zur Behebung der festgestellten Sicherheitsdefizite (Infrastruktur, Signalisation, Sensibilisierung etc.). Dies mit dem Ziel, den spezifischen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Die Gemeindebehörden erhalten einen detaillierten Bericht mit Empfehlungen zu allen beurteilten Gefahrenstellen. Die Ergebnisse werden dem Auftraggeber sowie interessierten Eltern und Lehrpersonen präsentiert.


Information und Sensibilisierung

Der VCS schlägt flankierende Sensibilisierungs- und Kommunikationsmassnahmenvor, um die nachhaltige Wirkung des Angebots zu erhöhen. Diese werden zusammen mit dem Auftraggeber und basierend auf den ermittelten Sicherheitsdefiziten festgelegt. Die Eltern erhalten ein Journal mit den wichtigsten Ergebnissen und Empfehlungen. Vorbereitete Schulaktivitäten können spielerisch in den Unterricht integriert werden.


Evaluation

Ein Jahr nach Abschluss des MKS zieht der VCS zusammen mit dem Auftraggeber Bilanz und bespricht das weitere Vorgehen. Eine Online-Umfrage beim Auftraggeber und den Eltern dient als Basis für die Evaluations-Sitzung.

 

VCS Mobilitätskonzepte Schule sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Nachahmung oder Verwendung ist verboten bzw. unterliegt der Zustimmung des VCS Verkehrs-Clubs der Schweiz.